Live: Dicke Damen in Medellin

Mittlerweile sind wir in Medellin angekommen, das vielleicht einige noch durch Pablo Excobars Medellin-Kartell ein Begriff ist. In den 80er Jahre galt diese Stadt als die gefährlichste der Welt, mit ihren Drogenkriegen und dem Kriegen zwischen linken und rechten Paramilitärs. Seither hat sich hier viel getan. In meinem Reiseführer wird zwar auch weithin davor gewarnt, nachts vor mein Hotel zu gehen, aber gleichzeitig betont er auch, dass es den Menschen schon lange nicht mehr so gut ging wie heute. Im Gegensatz zu Bogota merkt man hier auch eine ständige Polizeipräsenz. Alleine 5 standen vorgestern Abend direkt an meinem Hotel oder unmittelbar daneben.

Der Flughafen von Medellin ist einiges entfernt von der Stadt, aber zu unserem Glück halten die Flughafenbusse direkt hinter unserem Hotel, dass sicher mal das beste Hotel der Stadt war, dass aber eindeutig bessere Tage gesehen hat. Als wir vorgestern Abend hier ankamen waren zwar noch einige Halbstarke unterwegs, aber sonst war alles geschlossen, so dass wir ziemlich ausgehungert den wohl einzig offenen Bringdienst Medellins bemühen mussten. Nach ca. 2 Stunden kam dann auch unser mikroskopisch kleiner Salat und eine kalte Portion Pommes, so dass wir etwas ausgehungert zu Bett gingen.

Unser Hotel ist so zentral gelegen, dass wir nur die Straße überqueren müssen um zum Plaza Botero zu kommen, auf dem 23 Statuen von Fernando Botero stehen. Ich kannte von ihm bisher nur sein Bild der Mona Lisa, (Link zur Google Bildsuche)

Neben dem Platz findet sich auch das Museum de Antioquia, in dem einige seiner Bilder, aber auch Bilder seiner eigenen Sammlung ausgestellt werden. Es lohnt sich, sich auf die Terrasse des Museums- Cafés zu setzen und dem bunten Treiben der Menschen auf dem Platz zuzuschauen. Die Freude mit der die Menschen die Skulpturen betrachten und sich fotografieren lassen, die Straßengaukler, die Souvenirhändler und die Kleinganoven, die von der überall anwesenden Polizei in Schach gehalten werden. Wir saßen gestern und heute 3 Stunden da und ich glaube es gibt kein so spannendes Fernsehprogramm!

Hier kommen ein paar Bilder von den Figuren Boteros auf dem Platz oder von Bildern im Museum

Eine weitere Besonderheit in Medellin ist die Metro, die auf hohen Stelzen einmal quer durch die Stadt fährt. An einer Station kann man dann – weltweit bisher einzigartig – in eine Seilbahn umsteigen, die die „barrios“ auf den Berghängen mit der Innenstadt verbindet. Auf diese Seilbahn sind die Medelliner zu Recht sehr stolz, hat es doch erheblich zur Stadtentwicklung beigetragen. Den Bewohnern der „barrios“, die zuvor mehrere Stunden brauchten, um die verwinkelten, schmalen Gassen zu verlassen, war es nun einfacher möglich auch in der Innenstadt Arbeit zu finden. Der Bau war ein solcher Erfolg, dass auch in Caracas (Venezuela) mit dem Bau einer solchen Schwebebahn begonnen wurde.

Ein Tipp noch zu Metro! Solange ihr die Stationen nicht verlasst könnt ihr die ganze Zeit damit fahren. In unserem Fall bedeutete dies, dass wir erst hin zur Station mit der Schwebebahn fuhren, dann in diese umstiegen, um dann an der Endhaltestelle wieder den gleichen Weg zurück zu nehmen, alles mit einem Ticket!

One thought on “Live: Dicke Damen in Medellin

Schreibe einen Kommentar